„Schöne Nacht“ mit dem fantastischen Männervokalensemble Camerata Musica Limburg

„Schöne Nacht“ mit dem fantastischen Männervokalensemble Camerata Musica Limburg

Männerchor? Bereits beim ersten Ton, der unter der weit atmenden Akustik der Kuppelhalle der Dresdner Bank erklang, war jedes Vorurteil ausgeräumt – wunderbar weich, im sanftesten Pianissimo begann Camerata Musica Limburg den Abend mit „Gryning vid havet“ des schwedischen Komponisten Hugo Alfén. Die Reihen in der Kuppelhalle waren auch beim jubiläumsträchtigen 5. Präsentationskonzert trotz Eröffnung der Leipziger Buchmesse bis auf den letzten Platz gefüllt!
Mit Liedern von Friedrich Silcher nahm Camerata Musica Limburg das Publikum auch in bekanntere Regionen der Romantik mit – „Lore-Ley“, „Der Lindenbaum“ und „Untreue“ – alt bekannte Weisen, von den wunderbaren Männerstimmen so entstaubt, beseelt und nuanciert dargeboten, dass das Publikum spürbar den Atem anhielt und einfach lauschte.

Ihre sympathische gewinnende Art zeigten die Herren der Camerata nicht nur beim Gesang, sondern auch im Gespräch mit Tobias Wolff: Die meisten der Ensemblemitglieder schulten ihre Stimme bereits in jungen Jahren bei den Limburger Domsingknaben und fanden nach der Gründung von Camerata Musica schnell Anklang in der Limburger Region. Mittlerweile hat sich der Chor auf nationaler und europäischer Ebene etabliert und konnte in den letzten Jahren mit zahlreichen Preisen bei internationalen Chorwettbewerben bedacht werden.
Am Abend nicht mit dabei, aber auf der neuen GENUIN-CD zu hören, war Startenor Christoph Prégardien, ebenfalls früheres Mitglied der Limburger Domsingknaben. Seine eindrucksvolle Stimme erklang auf einer Hörprobe der soeben erschienenen CD „Schöne Nacht“.

Nach lang anhaltendem Beifall und einer Zugabe kam es bei Wein und Brezeln in gewohnter Weise wieder zu anregenden Gesprächen zwischen Gästen, den Herren von Camerata Musica Limburg, Mitgliedern der Dresdner Bank und Genuin. Zu später Stunde gab es dieses Mal eine kleine Überraschung: Jan Schumacher und seine Sänger waren von der Atmosphäre und der Akustik so begeistert, dass sie den noch zahlreichen Gästen eine Zugabe mit unterhaltsamem Repertoire darboten. Mit viel Witz und Charme besangen sie die Liebe und das Leben in Schlagern der 20er Jahre.
Zum Ausklang dann noch einmal das stille Lied von Wilhelm Nagel und gleichzeitig programmatischer Titel des Abends: „Schöne Nacht“, das war sie wirklich!