Paul Badura-Skoda – der letzte aktive Doyen der Wiener Klavierschule – ist am Mittwoch, den 25.09.2019, nach langer Krankheit verstorben. Mit ihm endet die Ära eines weltweit einzigartigen und unverkennbaren Klavier-Stils.
Unvergesslich bleiben uns – neben vielen Konzerten – gemeinsame Erlebnisse, wie die Präsentation seiner GENUIN-Box zum 75. Geburtstag bei Bösendorfer in Wien sowie die ausgiebige Konzert-Feier aus Anlass seines 80. Geburtstages in Paris inklusive einem sich anschließenden „Abendessen" mit allen Gästen ab Mitternacht.
Während zahlreicher, privater Zusammenkünfte haben wir seine unvergleichlich liebevoll-charmante und offene Art genossen, gespickt mit unzähligen Anekdoten aus seinem Leben und vielen musikalischen Weisheiten erzählt in seinem unverwechselbaren, Wiener Akzent.
Paul Badura-Skoda gewann 20-jährig 1947 den Ersten Österreichischen Musikpreis, der ihm einen Meisterkurs bei Edwin Fischer ermöglichte. Dieser bat Badura-Skoda kurz darauf, ihn bei einem Trio-Konzert zu vertreten. Mit diesem Einspringer begann eine beispiellose Karriere, die Badura-Skoda für die folgenden fast 70 Jahre weltweit auf alle großen Bühnen führte. Daneben galt Badura-Skoda lange Zeit als der Musiker mit den meisten Einspielungen für Platte und Rundfunk.
Badura-Skoda prägte Generationen von Pianisten sowohl bei weltweiten Meisterkursen als auch während seiner Professuren an den Musikhochschulen in Essen und Wien. Bei führenden Klavierwettbewerben war er gern gesehenes und sehr geschätztes Mitglied der Jury.
Zusammen mit seiner Frau Eva veröffentlichte er zwei maßgebende Bücher „Mozart-Interpretation" (1957) und „Bach-Interpretation" (1990) und gab zahlreiche Noten mit seinen Kommentaren und Fingersätzen für die Verlage Wiener Urtext und G. Henle heraus.
Paul Badura-Skoda war einer der Ersten, der in den frühen 60er Jahren des 20. Jahrhunderts den ideellen Wert historischer Tasteninstrumente erkannte und neben dem Sammeln derselben zusammen mit dem Wiener Klavierbauer Alfred Watzek unzählige Instrumente erforschte und restaurieren ließ.
Seit 1978 war Paul Badura-Skoda Träger des Bösendorfer-Rings, der auf Lebenszeit vergeben wird und den vor ihm nur Wilhelm Backhaus trug.
Aus Anlass seines 90. Geburtstages schenkte Paul Badura-Skoda am 15. Oktober 2017, schon von Krankheit gekennzeichnet, dem Publikum im komplett ausverkauften Goldenen Saal des Wiener Musikvereins sein Vermächtnis: die beiden letzten Klaviersonaten von Ludwig van Beethoven und Franz Schubert.
Wir sind sehr dankbar für 17 Jahre intensiver Zusammenarbeit und tiefer, freundschaftlicher Verbundenheit.
Alfredo Lasheras Hakobian
Foto: Irène Zandel
Paul Badura-Skoda – der letzte aktive Doyen der Wiener Klavierschule – ist am Mittwoch, den 25.09.2019, nach langer Krankheit verstorben. Mit ihm endet die Ära eines weltweit einzigartigen und unverkennbaren Klavier-Stils.
Unvergesslich bleiben uns – neben vielen Konzerten – gemeinsame Erlebnisse, wie die Präsentation seiner GENUIN-Box zum 75. Geburtstag bei Bösendorfer in Wien sowie die ausgiebige Konzert-Feier aus Anlass seines 80. Geburtstages in Paris inklusive einem sich anschließenden „Abendessen" mit allen Gästen ab Mitternacht.
Während zahlreicher, privater Zusammenkünfte haben wir seine unvergleichlich liebevoll-charmante und offene Art genossen, gespickt mit unzähligen Anekdoten aus seinem Leben und vielen musikalischen Weisheiten erzählt in seinem unverwechselbaren, Wiener Akzent.
Paul Badura-Skoda gewann 20-jährig 1947 den Ersten Österreichischen Musikpreis, der ihm einen Meisterkurs bei Edwin Fischer ermöglichte. Dieser bat Badura-Skoda kurz darauf, ihn bei einem Trio-Konzert zu vertreten. Mit diesem Einspringer begann eine beispiellose Karriere, die Badura-Skoda für die folgenden fast 70 Jahre weltweit auf alle großen Bühnen führte. Daneben galt Badura-Skoda lange Zeit als der Musiker mit den meisten Einspielungen für Platte und Rundfunk.
Badura-Skoda prägte Generationen von Pianisten sowohl bei weltweiten Meisterkursen als auch während seiner Professuren an den Musikhochschulen in Essen und Wien. Bei führenden Klavierwettbewerben war er gern gesehenes und sehr geschätztes Mitglied der Jury.
Zusammen mit seiner Frau Eva veröffentlichte er zwei maßgebende Bücher „Mozart-Interpretation" (1957) und „Bach-Interpretation" (1990) und gab zahlreiche Noten mit seinen Kommentaren und Fingersätzen für die Verlage Wiener Urtext und G. Henle heraus.
Paul Badura-Skoda war einer der Ersten, der in den frühen 60er Jahren des 20. Jahrhunderts den ideellen Wert historischer Tasteninstrumente erkannte und neben dem Sammeln derselben zusammen mit dem Wiener Klavierbauer Alfred Watzek unzählige Instrumente erforschte und restaurieren ließ.
Seit 1978 war Paul Badura-Skoda Träger des Bösendorfer-Rings, der auf Lebenszeit vergeben wird und den vor ihm nur Wilhelm Backhaus trug.
Aus Anlass seines 90. Geburtstages schenkte Paul Badura-Skoda am 15. Oktober 2017, schon von Krankheit gekennzeichnet, dem Publikum im komplett ausverkauften Goldenen Saal des Wiener Musikvereins sein Vermächtnis: die beiden letzten Klaviersonaten von Ludwig van Beethoven und Franz Schubert.
Wir sind sehr dankbar für 17 Jahre intensiver Zusammenarbeit und tiefer, freundschaftlicher Verbundenheit.
Alfredo Lasheras Hakobian
Foto: Irène Zandel