Quadri Streichquartett
Weltersteinspielung des im Jahr 2023 durch das Asasello-Quartett entdeckten Streichquartetts
Der Kontrast zwischen Quadris Werk, seinem einzigen Streichquartett (ca. 1923/24), welches vermutlich hier in der ersten Aufnahme überhaupt erklingt - ja vielleicht mit der Entdeckung in 2023 durch das Asasello-Quartett erst uraufgeführt wurde - und seinem krassen und viel zu kurzen Leben könnte nicht größer sein. Nichts hört man von den Schrecken des Krieges (er kämpfte in Revolutionszeiten erst in der weißen Armee, arbeitete später für die Roten bevor er mit ca. 30 Jahren endlich sein Musikstudium aufnehmen konnte) und den Repressalien, die er als Adeliger sicher schon vor der irrsinnigen Verurteilung zum Tod durch Erschießen als völlig Unschuldiger erfahren haben muss. Seine Musik ist frei, rund, schön und voller Vitalität. In Zeiten, wo sich Geschichten wiederholen, Willkür und sinnlose Brutalität wieder auf dem Vormarsch sind, gibt es Hoffnung, wenn ein Juwel wie dieses wiederentdeckt und zum Strahlen gebracht werden kann. Wenn wir diese wohlgesetzten Töne spielen ist es ein bisschen wie eine Auferstehung, Fleisch an ein bis zur Rehabilitation im Jahr 2017 namenloses Gerippe.