Adrian Brendel

Seine Kinderstube war ein Musikzimmer – das Zimmer, in dem sein Vater Alfred Brendel auf dem Klavier übte, wenn er zu Hause in London war und der Sohn lernbegierig zuhörte. Adrian Brendel entschied sich jedoch für das Cello und hat sich einen Namen gemacht als Künstler, der sich für neue Konzertformen und unkonventionelle Programmkonzepte stark macht. Zu seinen Lehrern gehörten Alexander Baillie, Miklos Perenyi und William Pleeth, aber auch Györgi Kurtág, der Brendels Affinität zur zeitgenössischen Musik noch verstärkte. Adrian Brendel hat neben seinen solistischen Auftritten ein Faible für Kammermusik – so zum Beispiel für das Trio-Spiel mit Andrej Bielow und Kit Armstrong. Seine enge musikalische Partnerschaft mit Alfred Brendel schlug sich unter anderem in einer beglückenden Aufnahme aller Cello-Sonaten Ludwig van Beethovens nieder. Die A-Dur-Sonate setzte BBC Radio 3 in seinem Programm „Building a Library“ auf Platz 1 der Empfehlungsliste. 1995 gründete er im englischen Dorset sein eigenes Kammermusik-Festival Music at Plush, dessen künstlerischer Leiter er ist.